|
05.07.2023:
DTM-Spektakel auf dem einzigen Stadtkurs in Deutschland |
|
In der DTM geht es Schlag auf Schlag. Auf das
spektakuläre Renn-Event im niederländischen Küstenort Zandvoort
folgt kommendes Wochenende (7. bis 9. Juli) ein weiteres
Motorsport-Highlight auf dem Norisring in Nürnberg. Der einzige
Stadtkurs in Deutschland gilt wegen seines besonderen Flairs als
das „fränkische Monaco“ und ist bei Fahrern sowie Fans
gleichermaßen beliebt. Das 2,3 Kilometer lange Asphaltband rund
um die historische Steintribüne hat es jedoch in sich. Die enge
Fahrbahnbegrenzung, viele Bodenwellen und harte Bremsmanöver
verlangen von den Fahrern in jeder Sekunde höchste
Aufmerksamkeit. Die Zuschauer erleben dagegen ein einmaliges
Rennsport-Spektakel. Auf keiner anderen DTM-Strecke fahren die
Boliden so oft an den Tribünen vorbei wie auf dem Norisring.
Eine Runde zwischen Grundig-Kehre und Dutzendteich dauert nur
knapp 50 Sekunden. ProSieben zeigt die beiden Läufe am Norisring
live im deutschen Free-TV und beginnt Samstag sowie Sonntag
jeweils ab 13:00 Uhr, eine halbe Stunde vor Rennstart, mit der
Übertragung. |
Zehntes Heimspiel für Marco Wittmann – Premiere für Laurin
Heinrich
Lokalmatador Marco Wittmann wohnt in Fürth und damit in
unmittelbarer Nähe zum Norisring. Der 33-Jährige tritt in
Nürnberg als frischgebackener Gesamtsieger der 24 Stunden von
Spa-Francorchamps (Belgien) an. Wittmann geht in diesem Jahr zum
zehnten Mal auf dem Stadtkurs an den Start und möchte dieses
Jubiläum mit einem Top-Ergebnis versüßen. An seinen Heimsieg in
der Saison 2018 kann sich der BMW-Pilot noch genau erinnern:
„Auf diesem Moment musste ich einige Jahre warten. Deswegen
bedeutet mir dieser Sieg genauso viel wie meine beiden
DTM-Titelgewinne.“ Sein Erfolgsrezept am Norisring: „Man muss
die richtige Portion Risiko finden, denn neben der Strecke steht
im Zweifelsfall die Mauer.“ Laurin Heinrich hat es als
Würzburger etwas weiter als Wittmann. Der 21-Jährige kennt die
Strecke jedoch schon seit Jahren. Als kleiner Junge war Heinrich
häufig Zuschauer bei den DTM-Rennen und brennt auf seinen ersten
Norisring-Einsatz am Steuer seines Porsche 911 GT3 R.
Gute Chancen für Tabellenführer Thomas Preining
Prognosen sind in der DTM nur schwer möglich, das beweisen die
Ergebnisse der ersten vier Saisonrennen mit vier
unterschiedlichen Gewinnern. Auf dem Stadtkurs im Herzen
Nürnbergs kommt Tabellenführer Thomas Preining (A) jedoch eine
Favoritenrolle zu. Der 24-Jährige gewann im Porsche 911 GT3 R
bisher keinen Saisonlauf, fuhr aber konstant in die Punkte und
dabei zweimal auf das Podium. Im vergangenen Jahr entschied
Preining das Samstagsrennen auf dem Norisring für sich und
schrieb Geschichte mit dem ersten Sieg für Porsche in der DTM.
Nach dem starken Auftritt in Zandvoort ist dem Österreicher mit
seinem Neunelfer eine Wiederholung dieses Erfolges zuzutrauen.
Das Abschneiden des Gesamtzweiten Franck Perera (F), der 2022 am
Norisring als kurzfristiger Ersatz sein DTM-Debüt feierte,
ähnelt bisher einer Berg-und-Talfahrt. Top-Resultate am
jeweiligen Samstag wechseln sich mit zweistelligen Plätzen am
Sonntag ab. Bleibt der Pilot des Lamborghini Huracán GT3 Evo2
seiner Serie treu, könnte beim ersten Lauf am Norisring wieder
ein Podiumsrang herausspringen. Ricardo Feller (CH) und Maro
Engel (Monaco) haben sich in der Meisterschaft nach ihren ersten
Saisonerfolgen in Zandvoort auf Platz drei sowie vier
vorgeschoben und fahren im Audi R8 LMS GT3 Evo2 beziehungsweise
Mercedes-AMG GT3 voller Selbstbewusstsein nach Nürnberg.
Stadtkurs Norisring – ein Sprintrennen zwischen zwei
Wendepunkten
Der Norisring ist mit einer Länge von 2,3 Kilometern ein Sprint
zwischen Grundig-Kehre und Dutzendteich. Das Layout mit drei
Geraden, zwei Haarnadelkurven und einer Schikane wirkt auf den
ersten Blick unscheinbar. Allerdings gibt es außer an den
Wendepunkten keine Auslaufzonen, Leitplanken und Mauern
begleiten die Fahrer auf ihren Runden. Kaum eine andere Strecke
fordert die Bremsen der DTM-Boliden mehr als der Stadtkurs in
Nürnberg. Auf schnelle Geraden folgen enge Kurven und Kehren,
vor denen die Fahrer teilweise von gut 250 bis auf 60 km/h
abbremsen müssen. Wegen des unebenen Fahrbahnbelags und der
vielen Bodenwellen ist es schwierig, den exakten Bremspunkt und
die richtige Linie zu erwischen. Dabei geht es um Zentimeter.
Nach dem Schöller-S fahren die Piloten so nah wie möglich an die
Mauer heran, um den Speed mitzunehmen. Doch in der Vergangenheit
klappte das nicht immer, sodass einige Außenspiegel auf der
Strecke blieben.
Qualifying in zwei Startgruppen
Wegen des großen Teilnehmerfeldes werden am Norisring die beiden
Qualifyings in jeweils zwei Startgruppen ausgetragen, die auf
Basis der Freien Trainings am Freitag zusammengestellt werden.
Der insgesamt schnellste Fahrer steht auf Platz eins, neben ihm
geht der Beste der anderen Gruppe von Rang zwei aus ins Rennen.
Der Pilot mit der zweitschnellsten Zeit in der Gruppe des
Pole-Setters ist Dritter, dann wird wieder zur anderen Gruppe
gewechselt. Dementsprechend ergibt sich die Startreihenfolge
nicht aus den reinen Zeiten, sondern den Platzierungen nach den
Zeittrainings. Mit diesem System sollen die unterschiedlichen
Streckenbedingungen bei den zeitversetzten Qualifyings
neutralisiert werden.
Erster Start des ADAC GT Masters im Rahmen der DTM
Das ADAC GT Masters kehrt im Rahmen der DTM nach 15 Jahren
wieder auf den Nürnberger Stadtkurs zurück. Einer der
Top-Favoriten ist Maximilian Götz (Uffenheim), der Arjun Maini
vom Mercedes-AMG Team HRT vertritt und 2021 beide Rennen gewann.
Allerdings fährt der DTM-Champion 2021 ein Doppel-Programm, denn
Götz ist auch als Experte und Co-Kommentator bei ProSieben im
Einsatz. Ein Hauch von Geschichte weht über der Strecke, wenn
kommendes Wochenende die DTM Classic zum ersten Mal in dieser
Saison an den Start geht. Die historischen Gruppe-A-Tourenwagen
der 1980er Jahre oder die High-Tech-Renner aus der Klasse 1 der
1990er Jahre nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise durch
verschiedene Epochen der Rennserie. In Nürnberg sind zudem die
455 PS starken LMP3-Boliden des Prototype Cup Germany zu sehen.
Das Programm in Nürnberg komplett der BMW M2 Cup.
Günstige Preise und volles Programm
Spannende DTM-Rennen, hochkarätige Rahmenserien und viel
Unterhaltung – das ist am Norisring schon für 69 Euro zu haben.
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren haben in Begleitung eines
zahlenden Erwachsenen freien Eintritt. Im Ticket inbegriffen ist
eine kostenlose Anreise im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
sowie der freie Zugang zum Fahrerlager aller Serien. Auch der
Kontakt zu den Piloten ist für Fans möglich, um Autogramme zu
holen oder das ein oder andere Selfie zu machen.
Alle Meisterschaftsläufe live bei ProSieben
TV-Partner ProSieben zeigt die 16 Saisonläufe live im frei
empfangbaren Fernsehen. Alle Rennen starten um 13:30 Uhr. Das
Qualifying ist live auf ran.de zu sehen. Weltweit wird die DTM
im Fernsehen in über 70 Ländern live übertragen. Offizieller
TV-Partner der DTM in Österreich ist ServusTV. Der Salzburger
Privatsender strahlt alle Rennen live oder re-live aus. ServusTV
Deutschland berichtet am Abend des Renntages mit einer
Zusammenfassung.
Keyfacts, Norisring, Nürnberg, Saisonrennen 5 und 6 von 16
Streckenlänge: 2.300 Meter
Layout: Vier Kurven (eine Rechts-, drei Linkskurven), gegen den
Uhrzeigersinn befahren
Sieger 2022, Rennen 1: Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R, KÜS
Team Bernhard)
Sieger 2022, Rennen 2: Felipe Fraga (Ferrari 488 GT3, Red Bull
AlphaTauri AF Corse Ferrari)
|
© Foto und Text: Foto: ADAC Motorsport |
|
|