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08.09.2022: ABT Sportmarketing-Chef Harry Unflath:
„Die DTM ist eine top Plattform für Sponsoren“ |
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Am kommenden Wochenende gastiert die DTM erstmals seit
2020 wieder in Spa-Francorchamps in Belgien (Samstag und Sonntag
jeweils ab 13 Uhr live in ProSieben und auf ran.de). Das Team
ABT Sportsline hat dort 2020 beide DTM-Rennen gewonnen und in
der Sommerpause mit René Rast in Spa getestet. Kelvin van der
Linde und Ricardo Feller haben mit dem Audi R8 LMS GT3 evo II in
diesem Jahr bereits das 24-Stunden-Rennen in Spa bestritten und
sind genau wie Rast große Fans der anspruchsvollen Rennstrecke.
Alle drei ABT Piloten liegen vor Spa in der Top Ten der
Gesamtwertung. In der Teamwertung behauptet das Team ABT
Sportsline derzeit den zweiten Platz. Mit zwei Siegen, sieben
Podien und drei Pole-Positions fällt die Zwischenbilanz des
Teams nach zehn von 16 Rennen positiv aus. Und auch ABT
Sportmarketing-Chef Harry Unflath ist vor den letzten drei
DTM-Wochenenden der Saison 2022 in bester Stimmung. |
Wie fällt Ihre Bilanz nach rund eineinhalb Jahren DTM mit
GT3-Sportwagen aus?
Absolut gut! Ich finde es toll, was Gerhard Berger da gemacht
hat. Die DTM ist eine top Plattform für Sponsoren, bei der wie
früher wieder der Motorsport im Vordergrund steht. Es gab ja
Zeiten, da hat man in der DTM vor allem riesige VIP-Zelte
gesehen. Mir persönlich gefällt es so wieder besser. Es ist auch
wieder viel einfacher, Partner für die DTM zu begeistern, weil
sie nun wieder ein Teil des Teams sind und Motorsport wirklich
hautnah erleben.
Von 2004 bis 2020 war ABT Sportsline in der DTM ein
Audi-Werksteam. Wie groß war die Umstellung, nun wieder als
Privatteam an den Start zu gehen?
Der größte Unterschied ist, dass ich die Partner nun wieder
direkt ansprechen kann – so ähnlich wie in den ersten Jahren
unseres DTM-Engagements von 2000 bis 2003. Insofern war es ein
kleiner Neuanfang, aber bereits gelernt.
Wie ist die Resonanz der Partner?
Sehr gut. Wir haben derzeit 17 Partner und alle wollen im
nächsten Jahr wieder dabei sein. Ich kenne keinen, der sagt,
dass ihm die DTM nicht gefällt. Wir kümmern uns sehr intensiv um
unsere Partner, treffen uns alle zwei Monate zu Workshops –
zuletzt zum Beispiel bei Fujitsu in München, nächste Woche im
Ötztal. Das Persönliche und Familiäre ist uns sehr wichtig. Aber
auch, dass sich die Partner kennenlernen und untereinander
Geschäfte generieren. Da entstehen manchmal Dinge, von denen wir
gar nichts wissen. Und das ist gut so.
Sie haben gefühlt mehr Partner als jedes andere DTM-Team. Macht
Sie das stolz?
Es sind nicht meine Partner, sondern die Partner von ABT
Sportsline. Aber natürlich macht es einen stolz, wenn man über
die Jahre die Logos so vieler renommierter Unternehmen auf die
Autos gebracht hat. Für mich sind unsere Partner der lebende
Beweis dafür, wie wichtig es ist, mit den Menschen persönlich zu
sprechen und nicht bloß ein Video oder eine Präsentation zu
schicken. Nur so springt die Begeisterung über.
Auch bei den Rennen betreuen Sie die Partner sehr intensiv. Ist
das ein Schlüssel zum Erfolg?
Man muss Partnerschaften mit Leben füllen, und das tun wir – an
der Rennstrecke, aber auch, wenn unsere Partner bei uns in der
Firma in Kempten sind oder ich bei ihnen. Das ist sehr
zeitintensiv, zahlt sich aber aus. Wenn man viel gibt, bekommt
man auch viel. Auch zu früheren Partnern habe ich noch immer
einen guten Draht. Wir vergessen nicht, was sie einmal für uns
getan haben – und umgekehrt auch nicht.
Entstehen durch die Partnerschaften in der DTM auch andere
Geschäftsbeziehungen?
Es gibt fast keinen Partner, der in seiner Firma nicht auch
Fahrzeuge von ABT Sportsline hat.
Was macht ABT Sportsline in Ihren Augen so besonders?
Die familiäre Atmosphäre, aber auch unser Erfolg. Bei ABT
Sportsline zählt nicht der olympische Gedanke. Wo auch immer wir
im Motorsport antreten, wollen wir gewinnen. Jeder im Team hat
dieses Gen. Jeder kämpft für den Erfolg. Das sehen auch unsere
Partner.
Sie haben in 22 Jahren DTM schon viele Fahrer erlebt. Wie
schätzen Sie René Rast, Ricardo Feller und Kelvin van der Linde
ein?
Wir hatten schon viele tolle Fahrer im Team, aber die drei
passen besonders gut zusammen und sind diesbezüglich
vorbildlich. Ich freue mich, dass wir drei Top-Fahrer haben, die
sich gegenseitig respektieren und für das Team gut
zusammenarbeiten.
Ricardo Feller ist der Neue im Team ABT Sportsline. Wie sehen
Sie ihn?
Ich finde ihn sehr nett, ich komme mit ihm super aus und er ist
ein top Fahrer. Er hat schon ein Rennen gewonnen und bewiesen,
was er kann. Er war in der DTM von Anfang an vorne dabei und
weiß, was er will. Ich kann Christian Scherer nur danken, dass
er ihn in unser Team gebracht hat. Ricardo ist gut und passt
super zu uns.
Die Partnerschaft mit Christian Scherer geht weit über den
Motorsport hinaus. Am Nürburgring wurden zum Beispiel
Sondermodelle von ABT Sportsline präsentiert, die über die
Scherer Gruppe vertrieben werden.
Die Partnerschaft mit Christian Scherer ist eine ganz besondere.
Alles, was er macht, macht er mit Liebe und Herzblut – und die
Familie gehört bei ihm auch dazu. Er lebt sein Unternehmen und
auch den Motorsport. Genau wie wir bei ABT Sportsline. Die
Scherer Gruppe ist in den letzten Jahren unheimlich gewachsen.
Es sind inzwischen über 40 Betriebe. Der Erfolg gibt ihm Recht.
Was würden Sie einem potenziellen neuen Partner sagen, warum er
zu ABT Sportsline in die DTM kommen soll?
Dass er am besten unsere anderen Partner kennenlernt und sie
fragt, was ABT Sportsline ausmacht. Das funktioniert meistens.
Man muss einfach selbst sehen, wie wir Partnerschaften leben –
das geht am besten an der Rennstrecke oder bei einem Besuch bei
uns in Kempten.
In Bezug auf den Umweltschutz und Nachhaltigkeit steht der
Motorsport derzeit etwas in der Kritik. Wie wichtig ist die
zukünftige DTM Electric?
Mit Schaeffler arbeitet einer unserer langjährigen Partner
bereits an der DTM Electric. Der Motorsport mit Elektroautos hat
seine Berechtigung. Wir sind ja bereits seit 2014 in der Formel
E am Start und inzwischen auch in der Extreme E. Ich glaube aber
auch, dass der Otto- und der Dieselmotor noch lange nicht tot
sind, sondern zum Beispiel in Kombination mit E-Fuels wichtig
für den gesamten Kreislauf sind. Ich glaube nicht, dass es mit
Strom allein funktionieren wird. Der elektrische Antrieb wird
kommen, aber du kannst nicht die ganze Welt in zehn Jahren
verändern. Das Auto hat 100 Jahre gebraucht. Wir müssen sauberer
werden, aber wir können nicht von heute auf morgen alles
umwerfen.
Sie haben die Formel E angesprochen. Nach einem Jahr Pause kehrt
ABT Sportsline 2023 in die Elektrorennserie zurück. Wie läuft
die Partnersuche?
Das nimmt natürlich gerade viel Zeit in Anspruch. Die Gespräche
mit potenziellen neuen Partnern, aber auch mit Partnern, mit
denen wir in der Vergangenheit bereits erfolgreich
zusammengearbeitet haben, laufen. Die Resonanz ist positiv und
wir haben ja noch etwas Zeit.
Was macht die Formel E für Partner besonders attraktiv?
Das sind vor allem die Städte. Wir waren mit der Formel E
bereits in 28 Großstädten weltweit. Die Rennen in den Städten
sind gigantisch und es ist toll, sich abends nach einem Rennen
mit den Gästen noch eine Stadt wie Hongkong ansehen zu können.
Das Publikum in den Städten ist ein anderes als bei der DTM. Und
fast jeder, der einmal bei einem Formel-E-Rennen war, findet es
faszinierend. Auch die Formel E bietet richtig tollen
Motorsport.
ABT Sportsline startet mit CUPRA auch in der Extreme E
elektrisch. Warum ist diese Rennserie für Partner interessant?
Auch die Extreme E bietet tollen Motorsport, das Besondere sind
hier aber die Schauplätze. Die Serie macht darauf aufmerksam, wo
etwas im Argen liegt und wo etwas passieren muss. Wenn man
sieht, wie in Grönland das Eis der Gletscher schmilzt, ist das
eine starke Botschaft. Die Serie ist für Unternehmen besonders
interessant, denen das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist. Und sie
sind Partner eines Werksteams mit einem faszinierenden Auto, dem
CUPRA Tavascan – das passt perfekt zur Extreme E. Mir macht es
viel Freude, Partner auch für dieses Thema zu begeistern.
Zurück zur DTM: René Rast hat gesagt, er würde gerne mit dem
ganzen Team auf der Sonnenalp feiern, wenn es mit dem DTM-Titel
klappt …
Das hat mich sehr gefreut, denn auch die Sonnenalp ist ein
langjähriger Partner von ABT Sportsline. Ich habe Michael Fäßler
sofort angerufen und mit der ganzen Familie gesprochen. Sie sind
Freunde von ABT Sportsline und fiebern mit uns bei den
DTM-Rennen mit. Ich bin sicher, dass sich das umsetzen lässt –
leichter sogar als beim letzten Titel, als es mit dem ganzen
Team nach Las Vegas ging. Aber dazu brauchen wir am kommenden
Wochenende in Spa erst einmal zwei top Ergebnisse.
Stimmen vor den DTM-Rennen in
Spa-Francorchamps
Thomas Biermaier (Teamchef): „An die DTM in Spa haben wir nur
gute Erinnerungen. 2005 haben wir mit Mattias Ekström und Tom
Kristensen ein Doppelpodium geholt, 2020 mit Nico Müller beide
Rennen gewonnen. Spa ist eine der genialsten Rennstrecken der
Welt und Garant für spektakuläre Rennen. Wir kommen immer wieder
gerne nach Spa und hoffen natürlich, dass die BoP passt und wir
konkurrenzfähig sind. Die Meisterschaft geht in ihre
entscheidende Phase. Nach Spa kommt mit dem Red Bull Ring eine
für den Audi R8 LMS besonders schwierige Rennstrecke. Umso
wichtiger ist es für uns, in Spa möglichst viele Punkte zu
sammeln.“
Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #3): „Neben der
Nürburgring-Nordschleife ist Spa für mich eine der besten
Rennstrecken der Welt. Ich kenne mich dort gut aus und habe in
diesem Jahr beim 24-Stunden-Rennen schon viele Kilometer mit dem
Audi R8 LMS in Spa gesammelt. Von daher sind wir gut
vorbereitet. Nachdem mir auf dem Nürburgring ein toller Start in
die zweite Saisonhälfte gelungen ist, kann es in Spa gerne so
weitergehen.“
Ricardo Feller (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #7): „Die Vorfreude
auf Spa ist riesengroß. Das ist definitiv meine Lieblingsstrecke
im diesjährigen DTM-Kalender. Ich selbst habe, was Resultate
angeht, noch keine guten Erinnerungen an Spa. Trotzdem ist das
von der Strecke her mein Favorit und ich denke auch, dass unser
Auto dort speziell in Sektor zwei sehr gut sein wird. Ich freue
mich auf jeden Fall sehr darauf.“
René Rast (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #33): „Spa ist eine der
Traditionsstrecken im DTM-Kalender und mit Sicherheit eine der
schönsten und schnellsten Rennstrecken überhaupt mit vielen
interessanten Kurven wie beispielsweise der Eau Rouge. Ich
hoffe, dass wir in Spa konkurrenzfähig sein werden. Wir haben
dort in der Sommerpause getestet, um Setup-Daten zu sammeln.
Hoffentlich haben wir das Richtige herausgefunden und die
richtigen Schlüsse gezogen. Der Frust nach dem Nürburgring war
groß. Aber wir sind wieder voll motiviert und fahren voller
frischer Energie nach Spa.“
Wussten Sie, dass ...
… Ricardo Feller und Kelvin van der Linde das gesamte Team am
Montagabend vor Spa in Kempten zu einem Grillabend einluden?
… Ricardo Feller, René Rast und Kelvin van der Linde am
Dienstagmorgen den Roll-out ihrer ABT Audi R8 LMS GT3 evo II im
ADAC Fahrsicherheitszentrum Kempten absolvierten?
… Jean-Marie Pfaff, in den 80er-Jahren einer der weltbesten
Fußball-Torwarte (unter anderem beim FC Bayern München) das Team
ABT Sportsline in Spa besuchen wird?
… die DTM nach 2005 und 2020 erst zum dritten Mal in
Spa-Francorchamps zu Gast ist?
… das Team ABT Sportsline zwei der bisherigen drei DTM-Rennen in
Spa gewonnen hat?
… René Rast am Mittwoch (7. September) ab 11 Uhr zu Gast in der
DTM-Pre-Event-Pressekonferenz via Zoom ist?
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© Foto und Text: ABT-Sportsline |
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