|
16.08.2022: René Rast und die Vier Ringe: Abschluss
einer einzigartigen Erfolgsstory |
|
Mit dem DTM-Finale auf dem Hockenheimring am 8. und 9.
Oktober wird eine einzigartige Erfolgsstory im Motorsport zu
Ende gehen: Nach zwölf gemeinsamen Jahren trennen sich die Wege
von René Rast und Audi Sport. In einem emotionalen Video, das
Rolf Michl, COO von Audi Sport, und René Rast am Montag in
Neuburg a. d. Donau gemeinsam aufzeichneten, blickt Rast auf
seine erfolgreiche Zeit bei Audi zurück.
Der in Österreich lebende Deutsche war seit 2011 für die Vier
Ringe im Motorsport aktiv – zunächst vor allem mit dem
GT3-Rennwagen Audi R8 LMS für Audi Sport customer racing.
Highlights in den frühen Jahren war ein Meistertitel im ADAC GT
Masters (2014) und Siege bei den 24-Stunden-Rennen in Spa
(2012), auf dem Nürburgring (2014) und in Daytona (2012 und
2016). 2015 war René Rast zudem Teil des Audi-Fahrerkaders bei
den 24 Stunden von Le Mans. |
Das Leben und die Karriere von René Rast sollte aber vor allem
ein Anruf am späten Abend des 16. Juli 2016 verändern. Ob er
sofort nach Zandvoort kommen könne, um den verletzten Adrien
Tambay im Sonntagsrennen der DTM im Audi Sport Team Rosberg zu
vertreten, lautete die Frage. René Rast hatte schon immer von
der DTM geträumt und sagte spontan zu. Ohne jegliche
Vorbereitung saß er am Sonntag im Audi RS 5 DTM und fuhr im
Rennen auf der anspruchsvollen Rennstrecke gleich die schnellste
Runde im hochkarätigen Starterfeld.
Als Mattias Ekström beim Saisonfinale in Hockenheim einige
Monate später wegen einer Terminkollision mit der
Rallycross-Weltmeisterschaft fehlte, erhielt René Rast die
nächste Chance in der DTM. Prompt sammelte er seine ersten
Punkte und hinterließ bei seinem ersten „richtigen“ DTM-Einsatz
einen so starken Eindruck, dass er für die Saison 2017 bei Audi
einen festen Platz in der DTM erhielt.
Was folgte, war ein kleines Stück Motorsport-Geschichte: René
Rast gelang das Kunststück, gleich in seiner ersten DTM-Saison
den Meistertitel zu gewinnen. Das hatten vor ihm nur sechs
andere Fahrer geschafft. Die darauffolgenden Jahre bewiesen,
dass der erste Titel kein Zufall war: Innerhalb von vier Jahren
gewann Rast mit dem Audi Sport Team Rosberg dreimal den
Meistertitel, 2018 verpasste er einen weiteren Titel als
Vizemeister nach einer eindrucksvollen Aufholjagd um lediglich
vier Punkte. 24 Rennen gewann Rast mit dem Audi RS 5 DTM in vier
Jahren. Er holte 20 Pole-Positions, drehte 14-mal die schnellste
Runde und sammelte 1.113 Punkte. Das entspricht bei 77 Starts
einem Schnitt von mehr als 14 Punkten pro Rennen.
Nach dem Ende des werkseitigen DTM-Engagements von Audi startete
Rast für das Team Audi Sport ABT Schaeffler in der Formel E.
Auch in der Elektro-Rennserie bewies der Deutsche mit mehreren
Podiumsplatzierungen und starker Renn-Performance seine
außergewöhnlichen Qualitäten. Und auch das Comeback in der DTM
mit einem Audi R8 LMS GT3 evo II des Teams ABT Sportsline
verläuft im René-Rast-Style: Zu Halbzeit der Saison 2022 liegt
er als bester Audi-Pilot auf dem dritten Tabellenrang und hat
bei noch acht ausstehenden Rennen beste Chancen auf seinen
vierten DTM-Titel. In der ersten Saisonhälfte stand Rast viermal
auf dem Podium und schaffte in Imola im fünften DTM-Rennen mit
einem GT3-Rennwagen bereits seinen ersten Sieg.
„Was René Rast vor allem in der DTM für Audi Sport geleistet
hat, ist einzigartig“, sagt Oliver Hoffmann, Vorstand der
Technischen Entwicklung bei Audi. „Umso schmerzhafter ist es,
dass wir René nach so vielen gemeinsamen erfolgreichen Jahren
als Rennfahrer ziehen lassen müssen. Unser Motorsport-Programm
wird im Zuge der Elektrifizierung des Unternehmens gerade
komplett neu aufgestellt. Und auch René ist an einem Punkt in
seiner Karriere, an dem er neue Weichen stellen will. René Rast
hat seinen festen Platz in der Geschichte von Audi Sport und er
wird immer ein Freund der Audi-Familie bleiben. Für seine
Zukunft wünschen wir ihm nur das Beste.“ Julius Seebach,
Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den
Motorsport bei Audi, ergänzt: „René Rast wurde lange
unterschätzt. Bei Audi Sport konnte er zeigen, dass er zu den
besten Rennfahrern der Welt zählt. Vor allem seine Erfolge in
der Class-1-Ära der DTM werden immer eng mit den Vier Ringen
verbunden sein.“
„Diese Entscheidung ist mir alles andere als leichtgefallen“,
sagt René Rast. „Audi war in den letzten Jahren mein Leben. Wir
haben fantastisch zusammengearbeitet und viele tolle Erfolge
gefeiert. Diese Momente werde ich nie vergessen, auch nicht die
vielen großartigen Menschen, die meine Siege und Meistertitel
möglich gemacht haben. Audi ist eine starke Marke mit
faszinierenden Autos wie dem Audi RS 6, den ich jahrelang als
Dienstwagen genießen durfte. Die Class-1-Ära in der DTM war für
mich das absolute Highlight. Der Audi RS 5 DTM mit seinem
Vierzylinder-Turbomotor war ein fantastischer Rennwagen. Leider
ging diese Ära viel zu schnell zu Ende. Auch bei den
Le-Mans-Prototypen und in der Formel E hatte ich das Pech,
jeweils gerade erst ins Team gekommen zu sein, als die Programme
beendet wurden. Das war wirklich sehr schade. Die DTM mit
GT3-Rennwagen macht mir viel mehr Spaß, als ich mir das jemals
hätte vorstellen können. Aber ich habe im Motorsport noch ein
paar Ziele, die ich verwirklichen möchte. Deshalb muss ich mich
nach dem Ende der Saison 2022 schweren Herzens von den Audi-Fans
verabschieden.“
Zudem wird er bei den verbleibenden acht DTM-Rennen der Saison
2022 alles daransetzen, seine Zeit bei Audi mit einem weiteren
DTM-Titel zu krönen.
Zum Video >>>
|
© Foto und Text: ABT-Sportsline |
|
|