Ab Rennbeginn zählte der Audi von Goethe/Neubauer/Simmenauer mit
der Startnummer 30 zu den Favoriten im Silver Cup. In der
sechsten Rennstunde löste der GT3-Sportwagen des Teams WRT das
Audi-Kundenteam Tresor by Car Collection an der Spitze dieser
Kategorie ab. Ab der 16. Rennstunde umrundeten das Team WRT und
Attempto Racing als Silver-Spitzenreiter im Formationsflug die
sieben Kilometer lange Berg-und-Tal-Bahn in den Ardennen. In der
Schlussphase bot ein Dreikampf mit Lamborghini spannenden Sport
in dieser Klasse.
Im Ziel hatten Goethe, der einen deutschen wie auch einen
dänischen Pass besitzt, und seine beiden französischen
Fahrerkollegen Thomas Neubauer und Jean-Baptiste Simmenauer 1.22
Minuten Vorsprung vor Aka/Puhakka/Schöll/Zug. Der Silver Cup ist
mit 19 Teilnehmern die zweitstärkste Klasse im Feld. Das
erfolgreiche Trio ist nun auch Tabellenführer im Fanatec GT
World Challenge Europe powered by AWS Endurance Silver Cup.
„Herzlichen Glückwunsch an unsere Kunden von WRT und Attempto
Racing zu ihren schönen Ergebnissen“, sagt Chris Reinke, Leiter
Audi Sport customer racing. „Besonders freut uns, dass dies
nicht ihr erster Erfolg in diesem Jahr ist. Bei den 24 Stunden
von Dubai ist Thomas Neubauer im Januar im Audi der Gesamtsieg
vor Benjamin Goethe und Jean-Baptiste Simmenauer gelungen. Wir
wären in Spa mit unseren Audi Sport-Teams auch gern um unseren
fünften Gesamtsieg gefahren, aber an diesem Wochenende gab es zu
viele Widrigkeiten. Trotzdem ein großes Dankeschön an alle, denn
sie blieben bis zum Schluss hochmotiviert.“
Noch in der ersten Rennstunde beklagten das Audi Sport Team
Tresor und das Audi Sport Team Attempto jeweils einen
Reifenschaden. Beide Audi R8 LMS fielen ans Ende des 66
Rennwagen starken Feldes zurück. Die Nummer 66 von Attempto
landete nach einer Aufholjagd noch auf dem beachtlichen zwölften
Platz. Dabei bewiesen alle drei Audi Sport-Piloten ihr Können:
Die Nachwuchsfahrer Ricardo Feller und Dennis Marschall trugen
ebenso sehr dazu bei wie Routinier Markus Winkelhock, der das
Rennen 2014 und 2017 gewonnen hat. Das Audi Sport Team Tresor
hingegen hatte nach dem Reifendefekt weiteres Pech. Die Nummer
12 der Audi Sport-Piloten Mattia Drudi/Christopher Haase und
ihres Teamkollegen Luca Ghiotto verlor wegen einer Kollision mit
einem Gegner weitere Zeit. Deshalb zog das Team das Auto nach 92
Runden zurück. Das Schwesterauto von Tresor by Car Collection
mit der Nummer 11 fiel ebenso wie die Nummer 26 von Saintéloc
Racing und die Nummer 10 von Boutsen Racing noch am Samstag
unfallbedingt aus.
Höhen und Tiefen prägten auch den weiteren Rennverlauf, bei dem
Audi mit Aufholjagden begeisterte: Das Audi Sport Team Saintéloc
verlor nach einem Auffahrunfall gegen 2 Uhr nachts 35 Minuten
durch die Reparatur eines beschädigten Kühlers. Privatfahrer
Lucas Légeret und seine beiden Audi Sport-Teamkollegen Patric
Niederhauser und Christopher Mies, der am Wochenende Vater
geworden ist, verbesserten sich bis ins Ziel noch vom 29. auf
den 19. Platz.
Audi Sport-Fahrer Charles Weerts war in der Nummer 32 des Audi
Sport Team WRT nach Sonnenaufgang in Runde 295 gezwungen,
ausgangs der La-Source-Kehre scharf zu bremsen, um einem sehr
langsam fahrenden Gegner auszuweichen. Teamkollege Nico Müller,
der ihm direkt folgte, hatte in dieser unübersichtlichen
Haarnadelkurve keine Chance. Er traf mit seiner Nummer 46 den
Audi vor ihm. Dabei beschädigte er unter anderem dessen
Radaufhängung, sodass die Nummer 32 aufgeben musste. Müllers von
zahllosen Fans umjubelter Teamkollege Valentino Rossi übernahm
nach acht Minuten Reparatur das Cockpit. Zusammen mit dem
Motorrad-Weltmeister erreichten die Audi Sport-Fahrer Müller und
Frédéric Vervisch das Ziel auf Platz 17. Eine weitere
Zielankunft verbuchte das Team WRT mit seiner Nummer 33. Ulysse
de Pauw/Arnold Robin/Maxim Robin/Ryuichiro Tomita, die anfangs
ins Kiesbett gerutscht und bis auf Position 58 zurückgefallen
waren, verbesserten sich auf Gesamtrang 24. Damit erreichten sie
Platz zwei im Gold Cup. Das Schwesterauto mit der Nummer 31 von
Finlay Hutchison/Diego Menchaca/Lewis Proctor sah die
schwarz-weiß karierte Flagge nach einem Getriebewechsel an 39.
Stelle.
Während Audi in diesem Jahr bereits zwei 24-Stunden-Gesamtsiege
bei den Rennen in Dubai und auf dem Nürburgring gefeiert hat,
geht es für die Kundenteams nun um den Endspurt in der GT World
Challenge. In diversen Klassifikationen aus Sprint, Endurance
und Gesamtwertung liegen mehrere Teams von Audi mit ihren
Piloten an aussichtsreichen Positionen.
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