|
02.05.2022: Solider, aber nicht perfekter
DTM-Saisonstart für ABT Sportsline |
|
Der Start in die neue DTM-Saison hat vor allem eines
bestätigt: Das Rekordstarterfeld mit 29 GT-Sportwagen von sechs
verschiedenen Marken hat nicht nur Masse, sondern auch Klasse zu
bieten. Auf der anspruchsvollen Rennstrecke von Portimão im
Süden Portugals lagen an beiden Tagen die schnellsten 24 Fahrer
innerhalb einer einzigen Sekunde. Schon eine Zehntelsekunde
machte einen riesengroßen Unterschied.
Dem Team ABT Sportsline gelang es in beiden Rennen, jeweils mit
zwei Autos Punkte zu sammeln und die Algarve auf dem zweiten
Platz der DTM-Teamwertung zu verlassen. In der Fahrerwertung
liegt Kelvin van der Linde mit 20 Punkten auf Rang fünf. |
Die Mannschaft aus dem Allgäu hatte in Portimão vor allem im
Qualifying Schwierigkeiten. Kelvin van der Linde blieb am
Samstag im dichten Verkehr hängen und fing sich zudem einen
Bremsplatten ein. Die Folge: Startplatz 17, der schlechteste in
seiner DTM-Karriere. „Never give up!“ lautete anschließend das
Motto des Südafrikaners, dem er eindrucksvoll Taten folgen ließ.
Van der Lindes Aufholjagd brachte ihn noch auf Platz vier nach
vorn und zauberte ein Lächeln zurück in sein Gesicht.
Das Qualifying am Sonntag lief mit Platz acht besser, doch vor
allem in der letzten Kurve ließen alle drei ABT Piloten auf
ihren Qualifying-Runden etwas Zeit liegen. Van der Linde machte
auch im Sonntagsrennen das Beste daraus und sammelte als
Sechster acht weitere wertvolle Punkte.
Ricardo Feller gelang ein bemerkenswerter Einstand in der DTM
und im Team ABT Sportsline: Der junge Schweizer mischte von
Anfang an in der Spitzengruppe mit und sammelte als Sechster und
Neunter in beiden Rennen Punkte.
Dass dies in der DTM 2022 alles andere als selbstverständlich
ist, zeigte das Wochenende von René Rast. Nach einer Kollision
mit dem Mercedes von Titelverteidiger Maximilian Götz stand das
Lenkrad seines ABT Audi R8 LMS GT3 evo II schief. Zudem wurde
eine Felge beschädigt. Trotzdem hatte der dreimalige
DTM-Champion bei seinem Comeback Punkte in Griffweite, als er
beim Restart nach einer Safety-Car-Phase in eine Kollision
verwickelt wurde. Der führende Lamborghini war nicht richtig in
die Gänge gekommen und hatte so eine Kettenreaktion ausgelöst,
deren Opfer auch René Rast wurde. Am Sonntag verpasste er die
Top Ten und damit die Punkteränge als Zwölfter dann nur um 1,4
Sekunden.
Nach dem soliden, aber nicht perfekten Saisonstart nehmen die
MAN-Trucks von ABT Sportsline am Montagmorgen die über 2.500
Kilometer lange Rückfahrt nach Kempten in Angriff. Wenn die
Transporter im Allgäu angekommen sind, haben die Ingenieure des
Teams längst alle Daten analysiert, um auf dem Lausitzring vom
20. bis 22. Mai vor allem im Qualifying noch stärker zu sein als
in Portimão.
Stimmen nach dem DTM-Saisonauftakt in Portimão
Thomas Biermaier (Teamchef): „Es liegt eine lange Woche mit viel
Arbeit für die gesamte Mannschaft hinter uns. Jeder im Team hat
einen tollen Job gemacht. Trotz der insgesamt guten Arbeit bin
ich mit dem Wochenende nicht ganz zufrieden, denn wir gehen an
die Rennstrecke, um Rennen zu gewinnen. Die Rennperformance war
okay, aber man hat gesehen, dass uns im Qualifying noch etwas
fehlt, um ganz vorne dabei zu sein. Wir müssen einfach weiter
vorne starten. Daran werden wir bis zum Lausitzring arbeiten.“
Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #3): „Ich habe
mit Platz vier am Samstag und Platz sechs am Sonntag in beiden
Rennen gute Punkte geholt. Vor allem das Rennen am Samstag nach
meinem bisher schlechtesten DTM-Qualifying hat mächtig viel Spaß
gemacht. An manchen Tagen tun sich einfach alle Lücken auf, das
war hier am Samstag bei mir der Fall, sonst wäre ich nicht von
Startplatz 17 auf Platz vier nach vorn gekommen. Aber wenn ein
Audi gewinnt, hoffen wir natürlich, dass es ein ABT Audi ist.
Wir werden anhand der Daten schauen, was wir besser machen
können. Aber wir haben eine gute Basis und sind in der
Meisterschaft vorne dabei.“
Ricardo Feller (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #7): „Die Bilanz
meines ersten DTM-Wochenendes fällt positiv aus. Ich bin sehr
happy, ein Teil des ABT Teams zu sein. Und ich bin sehr happy,
in der DTM angekommen zu sein. In den Rennen geht es ordentlich
zur Sache! Ich habe in beiden Rennen Punkte geholt – das war ein
solider Start in das Jahr, auf dem wir aufbauen können. Aber
natürlich ist klar, dass wir mehr wollen. Und das Potenzial
dafür ist da.“
René Rast (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #33): „Es war ein
schwieriges Wochenende für mich und ich bin leider ohne Punkte
nach Hause gefahren. Am Samstag hatte ich für meine Verhältnisse
ein ganz gutes Qualifying: Ich war auf demselben Level wie die
anderen Audi-Fahrer. Leider habe ich im Rennen durch den
unglücklichen Unfall beim Restart keine Punkte geholt. Am
Sonntag fehlte mir im Qualifying nur eine Zehntelsekunde auf
Kelvin und Ricardo, trotzdem war ich fünf bzw. sechs Plätze
weiter hinten als die beiden. Das zeigt, wie eng die DTM ist. Im
Rennen hat man dann wenig Chancen gegen Autos, die dir auf der
Geraden wegfahren und hinter denen du dann in den Kurven
feststeckst und nicht vorbeikommst. Das ist ziemlich
frustrierend. Aber Glückwunsch an Nico (Müller): Er hat mit
seinem Sieg gezeigt, dass der Audi konkurrenzfähig ist. Das
heißt, wir müssen weiter hart arbeiten, um das auch
hinzubekommen.“
|
© Foto und Text: ABT-Sportsline |
|
|