|
24.10.2021: Lamborghini siegt erneut in Hockenheim,
Tabellenführer geraten vor dem Finale unter Druck |
|
Die Titelentscheidung in der Deutschen GT-Meisterschaft
fällt beim Finale: Der Meisterschaftskampf spitzte sich beim
vorletzten Wochenende in Hockenheim vor gut gefüllten Tribünen
weiter zu, die Tabellenführer Ricardo Feller (21/CH) und
Christopher Mies (31/Düsseldorf, beide Montaplast by
Land-Motorsport) geraten unter Druck. Im Audi belegten sie im
Sonntagsrennen Rang sieben, während ihre engsten Verfolger Luca
Stolz (26/Brachbach) und Maro Engel (36/Monte Carlo, beide
Mercedes-AMG Team Toksport WRT) im Mercedes-AMG mit Rang drei
ihren Rückstand auf nur vier Punkte reduzierten. Beim Finale vom
5. bis 7. November auf dem Nürburgring haben noch 13 Fahrer
Titelchancen. Der Sieg im Sonntagsrennen ging wie am Vortag an
Lamborghini, diesmal waren es Rolf Ineichen (42/CH) und Franck
Perera (37/F, beide GRT Grasser Racing Team), die vor den
Tabellenvierten Mercedes-AMG-Piloten Raffaele Marciello (26/I)
und Maximilian Buhk (28/Hamburg, beide Mann-Filter Team Landgraf
– HTP/WWR) siegten. „Das war ein perfekter Tag für uns, aber
auch ein großartiges Wochenende für das GRT Grasser Racing Team
und für Lamborghini“, so der ehemalige Formel-1-Testfahrer
Perera. „In einer so hart umkämpften Rennserie zu gewinnen ist
immer etwas Besonderes. |
Starker Perera bleibt vorn
Nachdem Franck Perera bereits im Zeittraining das Tempo
bestimmte, war der Franzose auch in der ersten Rennhälfte eine
Klasse für sich. Ihm gelang ein optimaler Start, danach setzte
er sich dank Toprundenzeiten – darunter auch der schnellsten
Rennrunde – stetig von seinen Verfolgern ab. Fast sechs Sekunden
betrug sein Vorsprung, als er in Runde 19 den Lamborghini
Huracán GT3 Evo an Partner Rolf Ineichen übergab. Der Schweizer
brachte den italienischen Sportwagen danach souverän als Sieger
ins Ziel. Sein Vorsprung betrug am Ende noch 2,615 Sekunden. Für
das Duo Ineichen/Perera war es der erste Saisonsieg, für
Lamborghini und das GRT Grasser Racing Team der zweite Triumph
des Wochenendes. Ineichen gewann damit wie am Vortag die
Pirelli-Trophy-Wertung.
Hinter den Siegern brachten sich die
Mercedes-AMG-Titelkandidaten in Stellung. Über das ganze Rennen
kämpften Raffaele Marciello/Maximilian Buhk mit ihren
Sternkollegen, den Tabellenzweiten Luca Stolz/Maro Engel, um
Platz zwei, den sie jedoch bis ins Ziel verteidigten. Lange Zeit
sorgten Igor Waliłko (24/PL) und Jules Gounon (26/F, beide Team
Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing) für einen
Mercedes-AMG-Dreikampf um das Podium, doch nachdem Waliłko nach
den Boxenstopps kurz auf Platz zwei lag, fiel er in der
Schlussphase noch hinter den bestplatzierten Porsche von
Titelverteidiger Christian Engelhart (34/Starnberg) und Thomas
Preining (23/A, beide Küs Team Bernhard) auf Rang fünf zurück.
Dennoch entschied Waliłko damit die Pirelli-Junior-Wertung für
sich.
Auch auf den folgenden Positionen waren die Titelkandidaten in
spannende Positionskämpfe verwickelt. Im Dreikampf um Platz
sechs setzte sich das Porsche-Duo Dylan Pereira (24/L) und Joel
Eriksson (23/S, beide Küs Team Bernhard) knapp gegen die
Tabellenführer Ricardo Feller (21/CH) und Christopher Mies
(31/Düsseldorf, beide Montaplast by Land-Motorsport) durch, die
sich im besten Audi R8 LMS mit Platz sieben zufriedengeben
mussten. Direkt dahinter folgten die Dritten der Gesamtwertung,
Porsche-Werksfahrer Mathieu Jaminet (27/F) und Titelverteidiger
Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster, beide SSR Performance).
In der Tabelle liegt das Porsche-Duo vor dem Finale 17 Punkte
zurück.
Mit Rang neun fuhren Jeffrey Schmidt (27/CH) und Marvin
Kirchhöfer (27/Luzern) beim Heimspiel von Callaway Competition
mit ihrer Corvette C7 GT3-R in die Top Ten, dahinter sahen als
Zehnte David Jahn (30/Leipzig) und Jannes Fittje (22/Langenhain)
im Porsche 911 GT3 R des Team Joos Sportwagentechnik die
Zielflagge.
Stimmen der Sieger
Franck Perera: „Das Rennen war nicht leicht, der Start war sehr
entscheidend. Ich habe versucht, so weit wie möglich von den
Verfolgern davonzuziehen, was mir gelungen ist. Denn das Auto
hat heute wirklich gut funktioniert. Rolf hat auch einen tollen
Job gemacht und den Sieg sicher nach Hause gebracht. Die Saison
war bisher nicht die einfachste für das Team, umso mehr freue
ich mich über das Ergebnis heute.“
Rolf Ineichen: „Hockenheim liegt mir schon seit meinen
Porsche-Carrera-Cup-Zeiten und ich habe hier auch schon sehr,
sehr viel getestet. Unser Auto hat ein sehr gutes Paket, welches
vor allem hier optimal funktioniert. Ich wusste, dass meine
Rennhälfte dem Team sehr viel bedeutet, wir mussten dieses Jahr
immer wieder Rückschläge hinnehmen, deshalb war es sehr wichtig,
diesen Erfolg ins Ziel zu bringen. Der Druck nach dem Qualifying
war auch sehr groß, Franck hat mir aber ein gutes Auto mit
soliden Reifen übergeben und ich konnte uns den Sieg ohne große
Fehler sichern. Schwierig waren die Lichtverhältnisse durch die
tief stehende Sonne, in manchen Kurven konnte man gar nicht
sehen, wo man hinfährt.“
|
© Foto und Text: Foto: ADAC Motorsport |
|
|